Wie arbeitet die SRI DiTEnS?
Im Ausgangsprojekt VR-basierte simulative Gestaltung eines gesellschaftlichen Dialogs zur Transformation urbaner Energiesysteme laufen mehrere Forschungsprozesse parallel ab. Energiewirtschaftliche, informationstechnische und sozialwissenschaftliche Perspektiven greifen permanent ineinander, um den Austausch dieser Perspektiven stets sicherzustellen. So fließen für die Umsetzung relevante Anforderungen aus dem Beteiligungsprozess mit Verbesserungen in der digitalen Grundstruktur und ihrer Visualisierung zusammen.
Durch die Untersuchung verschiedener Gebiete wollen wir schrittweise Beteiligungsformate entwickeln, die auf Simulationen und belastbaren Daten basieren. Dadurch soll eine abgestimmte Entwicklung von lokal angepassten Lösungen für die Energiewende mit begrenztem Aufwand ermöglicht werden.
Die digitale Grundstruktur
Im energiewirtschaftlichen Schwerpunkt wird eine digitale Grundstruktur einschließlich eines Datawarehouses (DWH) geschaffen. Die digitale Grundstruktur soll dabei aus automatisierten Prozessen zur Modellierung von bestehenden und zu prognostizierenden Energiebedarfen und Energieversorgungssystemen bestehen, welche auf Basis von wenigen Eingangsdaten auf die individuellen Case Studies adaptiert werden können. Ziel der automatisierten Modellierung ist es, Fragestellungen zur Energietransformation hin zur Klimaneutralität für verschiedene Bilanzräume (von Gebäude bis Stadt oder Region) effizient beantworten zu können.
Das DWH muss hierfür die benötigte Flexibilität, Struktur und Performance bereitstellen, um Erkenntnisse und Ergebnisse aus der Modellierung, weiteren fallspezifischen Informationsquellen, sowie aus den anderen Schwerpunkten aufnehmen und für die integrative Bearbeitung über alle Schwerpunkte hinweg zugänglich und auswertbar zu machen.
Interaktive Visualisierungen
Mit Hilfe einer digitalen Grundstruktur, die sich Schritt für Schritt an die Bedürfnisse der Beteiligten anpasst, sollen komplexe Zusammenhänge im Energiesystem interaktiv visualisiert werden.
Die im Data Warehouse gespeicherten Daten und Erkenntnisse zur Energiewende und den damit verbundenen Veränderungsmöglichkeiten werden in einer virtuellen Umgebung (VR/AR) in Form eines digitalen Zwillings für die Beteiligungsprozesse aufbereitet und zugänglich gemacht.
Dabei liegt der Fokus darauf, komplexe Zusammenhänge für alle Beteiligten erlebbar zu machen und gleichzeitig Möglichkeiten für Feedback aus den Beteiligungsprozessen zu integrieren.
Integration der Stakeholder
Der dritte Baustein des Projekts umfasst die Stakeholderintegration. Dafür werden in einem ersten Schritt die Handlungs- und Entscheidungslogiken der verschiedenen energiebezogenen Stakeholder untersucht.
Darauf folgt die Entwicklung geeigneter Formate für einen Dialogprozess. In einem Dialogprozess werden auf Basis der interaktiven Visualisierung und zusammen mit den Stakeholdern mögliche Transformationspfade für das lokale Energiesystem diskutiert.
Die Erkenntnisse aus dem Dialogprozess dienen einerseits dazu, die eigenen Dialogformate (SPs), die interaktiven Visualisierungen (SPi) sowie die digitale Grundstruktur (SPe) weiter zu verbessern. Andererseits werden für die jeweiligen Anwendungsgebiete konkrete Transformationspfade des lokalen Energiesystems entwickelt, die im Anschluss von den Stakeholdern weiterverfolgt werden können.
Um eine praxisorientierte Entwicklung sicherzustellen, verfügt das Projekt über die Stakeholderintegration durch den sozialwissenschaftlichen Schwerpunkt hinaus auch über einen Praxispartnerbeirat. Zahlreiche Praxispartner aus öffentlicher Verwaltung, Energiewirtschaft, Zivilgesellschaft, Wohnungsbau und Softwarebranche tauschen sich mit dem Projektteam zweimal jährlich zum aktuellen Stand der Entwicklungen aus, um wegweisende Empfehlungen zum Vorgehen auszusprechen.